Falls wir in unserem Hausruckwald Wildkatzen finden, würde es sich um Vertreter der Europäischen Wildkatze (Felis silvestris silvestris) handeln. Sie sind ausgewilderten Hauskatzen recht ähnlich, jedoch an ihrem buschigen Schwanz mit breiter, stumpfer Rundung zu unterscheiden. Die Männchen wiegen knapp 5kg, die Weibchen 3,5kg. Damit wirken sie allgemein ein bisschen bulliger als Hauskatzen.
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(Quelle: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/0/0e/Felis_silvestris_silvestris.jpg) |
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Vorkommen: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/d/df/Felis-silvestris2.png |
Die Europäische Wildkatze reagiert extrem empfindlich auf Zersiedelung und Fragmentierung ihrer Habitate. Sie braucht große, zusammenhängende, ungestörte Wälder mit Lichtungen – bevorzugt alte Laubwälder mit viel Altholzbestand. Dies bietet der Hausruckwald leider nur an ganz wenigen Stellen. Der Altholzbestand ist im Hausruck gering. Laubwälder? Wir haben fast nur Fichten – mit einer Reihe von Ausnahmen. Fragmentierung/Zersiedelung? Es gibt sehr viele Wanderwege und Forststraßen. Da die Wildkatze als Zielart gilt, an der gut festzustellen ist, ob ein Wald wirklich naturnah ist, wäre es eine Sensation, wenn uns eine solche vor die Linse läuft.
Nach Bauer (1989) gilt für die Wilkatze in Österreich: "Seit 1800 ausgestorben, ausgerottet, verschollen; autochthone Population ausgerottet oder erloschen, doch sporadisches Wiederauftreten von Einzeltieren (Kat. A.1.1.2)." Und seit 1994 gilt die Wildkatze bei uns als "ausgestorben, ausgerottet oder verschollen (Kat. 0)" (Bauer und Spitzenberger, 1994).
Doch es gibt Hoffnung:
Unter der Überschrift "Auf leisen Sohlen zurückgekehrt" findet man hier:
"Allerdings verdichten sich in den letzten Jahren auch die Meldungen über Wildkatzen-Sichtungen. Die Häufung von Einzelnachweisen südlich der Donau und die laufenden Nachweise im Nationalpark Thayatal bestärken die Hoffnung auf die Rückkehr der Wildkatze in Österreich."
Für uns heißt das also:
Felis silvestris silvestris: Sehr unwahrscheinlich, aber nicht umöglich.
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